Immer mehr Menschen — Kinder, Jugendliche und Erwachsene — tun sich schwer damit,
„ins System zu passen“. Warum ist das so und was können wir für die Betroffenen tun?
Normierung verhindert Potenzialentfaltung und kann krank machen!
Das menschliche Gehirn hat im Schnitt rund 100 Milliarden Nervenzellen, die sich wiederum jeweils mit Tausenden anderer Nervenzellen zu leistungsfähigen Netzwerken verbinden können. Wen wundert es da, dass wir alle ganz unterschiedlich „ticken“ und so viele verschiedene Begabungen, Fähigkeiten, aber auch Schwachstellen haben?
Kinder kommen schon mit vielfältigen Potenzialen zur Welt, aber nur einige davon können sich tatsächlich entfalten, während die jungen Menschen die Schule durchlaufen. Die Normierung setzt in der Schwangerschaft ein und nimmt auch im Berufsleben kein Ende.
Statistiken weisen aus, dass bis zu 20% der Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren als psychisch auffällig gelten. Bei berufstätigen Erwachsenen sind psychische und psychosomatische Erkrankungen wie Depressionen für die meisten Krankheitstage verantwortlich.
Brauchen wir den Förderwahn?
Aber wie kommt das? — Unsere Gesellschaft bevorzugt den Durchschnitt! Den Menschen, die auf einem Gebiet weit davon entfernt sind — egal ob über oder unterhalb der Norm — werden unverhältnismäßige Anpassungsleistungen abverlangt — Anpassungsleistungen, die überfordern, zu problematischem Verhalten und Mobbing führen und letztlich krank machen können!
Zu einer weiteren Überforderung des Gesamtsystems kommt es durch ungesunde Ernährung, Umweltgifte, Bewegungs- und Schlafmangel, kleine und größere Traumata, dysfunktionale Beziehungen, Dauerstress sowie Überstimulation durch Medien.
Schafft es ein Mensch nicht, die an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen, werden ihm weitere in Form von Fördermaßnahmen und Therapien auferlegt, statt die Ursachen seiner Passungsprobleme abzustellen und da, wo es möglich ist, für Entlastung zu sorgen. So setzen wir eine Negativspirale in Gang, aus der die Betroffenen nur schwer herauskommen.
Begabt, sensibel oder gestört?
Mit stigmatisierenden Diagnosen wie Autismus, AD(H)S, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenschwäche oder auch einfach der Zuschreibung einer Verhaltensstörung oder falschen Erziehung schieben wir einzelnen jungen Menschen die Schuld für das Misslingen der Monokultur im Schulsystem zu.
Aus den sogenannten „verhaltensauffälligen“ Kindern werden Erwachsene, und viele nehmen ihr negatives Selbstbild und ihre Passungsprobleme mit ins Berufsleben. Auch in der Arbeitswelt finden sie Bedingungen vor, die es ihnen nicht erlauben, ihr wahres Können zu zeigen. So bleiben sie weit unter ihren Möglichkeiten oder werden sogar vorzeitig aussortiert.
Dabei sind die meisten Betroffenen alles andere als „gestört“! Viele verfügen sogar über außergewöhnliche Begabungen, die dringend gebraucht werden! Das Konzept der Neurodiversität legt den Fokus mehr auf die Stärken neurodivergenter Menschen und ermöglicht durch diese veränderte Haltung echte Inklusion.
Online-Vortrag am Sonnabend, dem 15. Februar 2025
Am Sonnabend, dem 15. Februar 2025, findet unser Vortrag “Neurodiversität in Schule und Beruf” von 10.00 bis 12.00 Uhr per Zoom statt. Über diesen Link kannst du dich anmelden.
Während des Vortrages bzw. im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, angesprochene Themen zu vertiefen und persönliche Anliegen vorzutragen. Nach dem Vortrag bekommst du per E-Mail ein PDF von der Präsentation zugesandt.
Der Vortrag eignet sich für Betroffene, ihre Eltern und Lehrkräfte sowie alle, die beruflich mit Menschen arbeiten. Die Teilnahme kostet 19,00 Euro pro Person bzw. Familie.
Sei also herzlich eingeladen, mit uns über dieses komplexe Thema ins Gespräch zu kommen. Sollte dir der Termin nicht passen, kannst du diesen Vortrag jederzeit live oder online für dich und deine Schule, deine Einrichtung, deine Familie, deinen Verein oder dein Team buchen. Kontaktiere uns einfach auf deinem Lieblings-Kanal!